Nach § 1 HGB gilt (1) Kaufmann im Sinne dieses Gesetzbuchs ist, wer ein Handelsgewerbe betreibt. Das passt! Jetzt können die Handwerker noch sagen: „Handelsgewerbe? Nein, hab ich nicht!“. Und dann kommt: (2) Handelsgewerbe ist jeder Gewerbebetrieb, es sei denn, dass das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert.

Also gibt mir das Gesetz schon mal Recht! Ich dachte schon, dass meine Recherchen nicht zum richtigen Ergebnis geführt haben. Jetzt werden einige Handwerksleute mir natürlich so was von widersprechen. Denn sie sehen sich als selbständige Unternehmer, die sehr wohl einen kaufmännischen Geschäftsbetrieb leben. Sie schreiben Angebote, Leistungsnachweise, Rechnungen und – wenn’s drauf ankommt – auch Mahnung. Das sind natürlich Kaufleute par excellence. Diese Vertreter der Zunft sind hier ausdrücklich nicht gemeint.

Aber wen meine ich denn dann? Ich meine diejenigen, die sich für ein Handwerk entschieden haben und diesen Beruf dann von der Pike auf gelernt haben. Echte Handwerksprofis! Ich meine diejenigen, die dann als Meister ihr eigener Herr wurden und heute darin aufgehen, nach einem Anruf „vorbeizukommen“ und sofort zu machen. Wenn fertig, auf zur nächsten Adresse und wieder sofort machen und weiter zur nächsten Adresse und so weiter. Rechnung kommt später… irgendwann… oder auch nicht. Zweitens meine ich diejenigen, die Gesellen und Auszubildende haben. Sie telefonieren und schicken dann jemanden, der sofort macht und weiter zur nächsten Adresse fährt. Rechnung kommt vom Chef…. oder auch nicht. Ich meine diejenigen, die nicht das richtige Material dabei haben, wegfahren und auch nicht mehr wiederkommen. Na, vielleicht, wenn der Kunde wieder anruft. Zuletzt meine ich auch die, die sogar selbst große Ideen planen, ausmessen und dann vergessen das Angebot zu schreiben und somit aus dem Anbieterrennen ausscheiden.

Was ich daran zu 100% nachvollziehen kann: der ganze kaufmännische Kram ist auch wirklich nicht sexy und macht auch keinen Spaß. Auf jeden Fall für jemanden, der lieber schraubt, klebt, klemmt, verbindet, anstreicht, verlegt oder repariert als mit MS Office Briefe zu schreiben. In der Zeit kann man ja auch schrauben, kleben, klemmen… aber vor allem kann man in der Zeit richtig viele Kunden zufrieden machen. Das ist sexy!

Aber so ganz geht’s eben auch nicht ohne. Nach Rücksprache mit der Handwerkskammer gibt es einfach zu viele Handwerksmeister, die Ihren Betrieb vernachlässigen und erst handeln, wenn es (fast) schon zu spät ist. Ich möchte daher alle Handwerker mit eigenem Betrieb einladen, einen kurzen(!) Unternehmens-Check zu machen. Frühzeitig! Gemeinsam! Von Unternehmer zu Unternehmer! Und bis zu 80% gefördert!

Einfach mal anrufen und hören unter (0 21 51) 94 93 318

Ein gutes neues Jahr beginnt mit einer Sorge weniger!
Herzlichst, Ihr Jochen Rausch